Inhalt
1 Was ist Molybdänmangel und wie viel Molybdän brauchst du täglich?
2 Molybdän Wirkung
3 Molybdänmangel Symptome
4 Ursachen für Molybdänmangel
5 Molybdän in Lebensmitteln
Vegane Molybdänquellen (pro 100 g) Tierische Molybdänquellen (pro 100 g) Trinknahrung gegen Molybdänmangel

Was ist Molybdänmangel und wie viel Molybdän brauchst du täglich?

Molybdän ist ein essentielles Spurenelement, das für den menschlichen Körper unentbehrlich ist. Es ist an zahlreichen enzymatischen Prozessen beteiligt und spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel. Ein Mangel an Molybdän kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.

Die empfohlene tägliche Zufuhr von Molybdän beträgt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Erwachsene 50-100 Mikrogramm pro Tag. Schwangere und stillende Frauen haben einen leicht erhöhten Bedarf von 60-100 Mikrogramm täglich.

Molybdän Wirkung

Molybdän ist Bestandteil wichtiger Enzyme wie der XanthinoxidaseAldehydoxidase und Sulfit-Oxidase. Diese Enzyme sind unter anderem an der Verstoffwechslung von Purinen, Pyrimidinen, Pteridinen und schwefelhaltigen Aminosäuren beteiligt.

Darüber hinaus spielt Molybdän eine Rolle bei der Eisenresorption und beim Eisenstoffwechsel. Es ist auch an der Bildung der roten Blutkörperchen und an der Entgiftung von Sulfiten beteiligt.

Molybdänmangel Symptome

Ein Mangel an Molybdän kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Dazu gehören:

  • Müdigkeit und Schwäche
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Empfindlichkeit gegenüber Sulfiten (Lebensmittelzusatzstoff E220-E228)
  • Neurologische Störungen wie Verwirrtheit, Reizbarkeit, Krampfanfälle
  • Herzrhythmusstörungen
  • Anämie (Blutarmut)
  • Erhöhte Harnsäurewerte im Blut (Hyperurikämie)

Bei einem länger bestehenden, ausgeprägten Mangel können auch schwerwiegendere Symptome wie mentale RetardierungWachstumsstörungen und Unfruchtbarkeit auftreten.

Ursachen für Molybdänmangel

Ein Molybdänmangel ist in Industrieländern sehr selten, da die Böden meist ausreichend Molybdän enthalten und eine abwechslungsreiche Ernährung den Bedarf in der Regel deckt.

Mögliche Ursachen für einen Mangel können sein:

  • Einseitige, molybdänarme Ernährung
  • Langfristige parenterale Ernährung ohne ausreichende Molybdänzufuhr
  • Resorptionsstörungen im Darm (z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie)
  • Alkoholismus
  • Genetisch bedingte Störungen des Molybdänstoffwechsels (sehr selten)

Molybdän in Lebensmitteln

Vegane Molybdänquellen (pro 100 g)

  1. Linsen: 230 μg
  2. Kichererbsen: 220 μg
  3. Schwarze Bohnen: 210 μg
  4. Kidneybohnen: 200 μg
  5. Spinat: 190 μg
  6. Brokkoli: 180 μg
  7. Blumenkohl: 170 μg
  8. Grünkohl: 160 μg
  9. Erbsen: 150 μg
  10. Haferflocken: 140 μg

Tierische Molybdänquellen (pro 100 g)

  1. Leber (Rind): 330 μg
  2. Leber (Schwein): 290 μg
  3. Leber (Huhn): 260 μg
  4. Rindfleisch: 240 μg
  5. Hühnerfleisch: 220 μg
  6. Fisch (Lachs): 210 μg
  7. Milch (Vollmilch): 190 μg
  8. Käse (Emmentaler): 180 μg
  9. Eigelb: 170 μg
  10. Schweinefleisch: 160 μg

Trinknahrung gegen Molybdänmangel

Neben einer ausgewogenen, molybdänreichen Ernährung können auch spezielle Trinkmahlzeiten dazu beitragen, den Molybänbedarf zu decken und einem Defizit vorzubeugen. Hersteller wie Saturo bieten Astronautennahrung an, die eine optimierte Nährstoffkombination inklusive Molybdän enthält.

Häufig gestellte Fragen

Kann Molybdänmangel Anämie verursachen?

Ja, Molybdänmangel kann Anämie verursachen. Molybdän ist ein essentieller Cofaktor für das Enzym Sulfitoxidase, das für den Abbau von Sulfit benötigt wird. Wenn zu viel Sulfit im Körper vorhanden ist, kann es die Bildung von roten Blutkörperchen hemmen, was zu einer Anämie führen kann. Außerdem spielt Molybdän eine wichtige Rolle im Eisenstoffwechsel. Ein Mangel kann daher die Eisenaufnahme und -verwertung beeinträchtigen, was ebenfalls eine Anämie begünstigt.

Kann der Körper Molybdän speichern?

Ja, der Körper kann Molybdän in gewissem Maße speichern. Die Speicherung erfolgt hauptsächlich in der Leber, den Nieren und den Knochen. Dort wird das Molybdän an spezielle Proteine gebunden, sogenannte Molybdän-Cofaktoren. Diese ermöglichen eine bedarfsgerechte Freisetzung des Spurenelements für wichtige Stoffwechselprozesse. Allerdings sind die Speicher begrenzt und eine regelmäßige Zufuhr über die Nahrung ist wichtig. Bei einer ausgewogenen Ernährung sind die Molybdän-Speicher in der Regel gut gefüllt, sodass kurzzeitige Phasen mit geringerer Zufuhr gut überbrückt werden können.

Was passiert bei zu viel Molybdän?

Bei einer übermäßigen Aufnahme von Molybdän können gesundheitliche Probleme auftreten. Zu hohe Mengen des Spurenelements können die Aufnahme von Kupfer im Darm beeinträchtigen und so einen Kupfermangel verursachen. Symptome wie Müdigkeit, Muskelschwäche und Blutarmut können die Folge sein. Auch Gelenkschmerzen und eine erhöhte Harnsäureproduktion, die zu Gicht führen kann, wurden in Zusammenhang mit einer Molybdän-Überversorgung beobachtet.