Phosphatmangel - Symptome, Ursachen und Behandlung
Was ist Phosphatmangel und wie viel Phosphor brauchst du täglich?
Phosphor ist ein lebenswichtiges Mineral, das in jeder Zelle deines Körpers vorkommt. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Knochen und Zähnen, ist an der Energieproduktion beteiligt und unterstützt die Funktion von Muskeln und Nerven. Ein Phosphormangel, auch bekannt als Hypophosphatämie, tritt auf, wenn der Phosphatspiegel im Blut unter den Normalwert sinkt.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt die empfohlene tägliche Zufuhr von Phosphor für Erwachsene bei 700 mg pro Tag. Kinder und Jugendliche haben je nach Alter einen höheren Bedarf von bis zu 1250 mg täglich, da sie sich noch im Wachstum befinden und Phosphor für die Entwicklung von Knochen und Zähnen benötigen.
Phosphatmangel Symptome
Ein leichter Phosphormangel verursacht oft keine spürbaren Symptome. Bei einem ausgeprägten Mangel können jedoch folgende Anzeichen auftreten:
- Müdigkeit und Schwäche: Da Phosphor an der Energieproduktion in den Zellen beteiligt ist, kann ein Mangel zu chronischer Erschöpfung und Muskelschwäche führen.
- Knochenschmerzen und -verformungen: Phosphor ist essenziell für die Knochenmineralisierung. Ein langanhaltender Mangel kann zu Knochenschmerzen, Osteoporose und Verformungen des Skeletts führen.
- Störungen des Herzrhythmus: Phosphor spielt eine wichtige Rolle bei der Muskelkontraktion, einschließlich des Herzmuskels. Ein Mangel kann zu Herzrhythmusstörungen führen.
- Verwirrtheit und Desorientierung: Bei einem schweren Phosphormangel kann es zu neurologischen Symptomen wie Verwirrtheit, Desorientierung und Krampfanfällen kommen.
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Ein anhaltender Phosphormangel kann den Appetit beeinträchtigen und ungewollten Gewichtsverlust verursachen.
Ursachen für Phosphormangel
Es gibt verschiedene Gründe, die zu einem Phosphormangel führen können:
- Mangelernährung: Eine unausgewogene Ernährung mit unzureichender Aufnahme von phosphorhaltigen Lebensmitteln ist eine häufige Ursache für einen Mangel.
- Störungen der Nährstoffaufnahme: Bestimmte Erkrankungen des Verdauungstrakts wie Zöliakie, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) oder die Einnahme von Medikamenten, die die Phosphorabsorption hemmen, können die Aufnahme von Phosphor beeinträchtigen.
- Exzessive Ausscheidung: Nierenerkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion oder die Einnahme von Medikamenten wie Diuretika können zu einer vermehrten Ausscheidung von Phosphat über den Urin führen.
- Genetische Störungen: Seltene angeborene Stoffwechselstörungen wie die X-chromosomale Hypophosphatämie können den Phosphathaushalt beeinträchtigen.
Phosphor in Lebensmitteln
Vegane Phosphorquellen (pro 100 g)
- Hanfsamen: 1650 mg
- Weizenkleie: 1314 mg
- Kürbiskerne: 1233 mg
- Sonnenblumenkerne: 1155 mg
- Weizenkeime: 1146 mg
- Mohn: 870 mg
- Chiasamen: 860 mg
- Tahini: 752 mg
- Paranüsse: 725 mg
- Haferkleie: 734 mg
Tierische Phosphorquellen (pro 100 g)
- Frischkäse: 875 mg
- Parmesan: 807 mg
- Schweizer Käse: 762 mg
- Pecorino: 760 mg
- Mozzarella: 656 mg
- Tintenfisch (gekocht): 580 mg
- Sardinen (roh): 490 mg
- Rinderleber (gebraten): 485 mg
- Lammleber (gebraten): 427 mg
- Jakobsmuscheln (gekocht): 426 mg
Glücklicherweise findet sich Phosphor in zahlreichen Lebensmitteln, sodass bei einer ausgewogenen Ernährung in der Regel kein Mangel zu befürchten ist. Gute pflanzliche Phosphorquellen sind beispielsweise Hanfsamen, Weizenkleie, Kürbis- und Sonnenblumenkerne sowie Mohn. Auch einige Milchprodukte wie Frischkäse und Parmesan sowie bestimmte Meeresfrüchte und Innereien punkten mit einem hohen Phosphorgehalt.
Trinknahrung gegen Phosphormangel
Neben einer ausgewogenen, phosphatreichen Ernährung können auch spezielle Trinkmahlzeiten dazu beitragen, den Phosphorbedarf zu decken und einem Mangel vorzubeugen. Hersteller wie Saturo bieten Astronautennahrung an, die eine optimierte Nährstoffkombination inklusive Phosphor enthält.
Besonders für Personen mit einem erhöhten Phosphorbedarf, wie Kinder und Jugendliche im Wachstum, ältere Menschen mit Mangelernährung oder Patienten mit Malabsorptionsstörungen, können solche Trinkmahlzeiten eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Sie sind eine praktische und wohlschmeckende Option, um den Phosphatspiegel im Blut zu stabilisieren und Mangelerscheinungen entgegenzuwirken.
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Häufig gestellte Fragen
Was erhöht den Phosphatspiegel im Blut?
Eine phosphatreiche Ernährung mit Lebensmitteln wie Milchprodukten, Fleisch, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten kann den Phosphatspiegel im Blut erhöhen. Auch die Einnahme von Phosphatpräparaten unter ärztlicher Aufsicht kann den Spiegel normalisieren.
Für was braucht der Körper Phosphor?
Phosphor ist ein essenzieller Mineralstoff, der für die Bildung und Erhaltung von Knochen und Zähnen, die Energieproduktion in den Zellen sowie die Funktion von Muskeln und Nerven unerlässlich ist. Darüber hinaus spielt es eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts und ist an zahlreichen enzymatischen Reaktionen beteiligt.
Was essen bei Phosphatmangel?
Bei einem Phosphatmangel empfiehlt es sich, vermehrt phosphatreiche Lebensmittel in den Speiseplan zu integrieren, wie beispielsweise Milch und Milchprodukte, Fisch, Geflügel, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte sowie Nüsse und Samen. Eine ausgewogene Ernährung mit diesen Nahrungsmitteln kann dazu beitragen, den Phosphatbedarf zu decken und einem Mangel vorzubeugen.
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Quellen
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). (2020). Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 2. Auflage.
- National Institutes of Health (NIH). (2022). Phosphorus: Fact Sheet for Health Professionals.
- European Food Safety Authority (EFSA). (2015). Scientific Opinion on Dietary Reference Values for phosphorus.
- World Health Organization (WHO). (2018). Phosphorus. In: World Health Organization (Hrsg.): Trace elements in human nutrition and health.
- Institute of Medicine (IOM). (2005). Dietary Reference Intakes for Energy, Carbohydrate, Fiber, Fat, Fatty Acids, Cholesterol, Protein, and Amino Acids.
- Weaver, C. M., & Heaney, R. P. (2006). Food sources, supplements, and bioavailability. In: Weaver, C. M., & Heaney, R. P. (Hrsg.): Calcium in human health (S. 135-148).
- König, D., & Berg, A. (2017). Phosphor. In: König, D., & Berg, A. (Hrsg.): Ernährungsmedizin (S. 247-254).
- Biesalski, H. K., & Grimm, P. (2018). Taschenatlas der Ernährung. 6. Auflage.
- Souci, S. W., Fachmann, W., & Kraut, H. (2016). Lebensmitteltabelle für die Praxis. 4. Auflage.