Sodbrennen

Sodbrennen: Ursachen und was dagegen hilft!

Wenn du häufig mit Sodbrennen aufwachst, bist du nicht alleine! Die Ursachen für Sodbrennen sind genauso vielfältig wie die potenziellen Maßnahmen, die du treffen kannst, um Sodbrennen zu bekämpfen. Wir zeigen dir, was Sodbrennen verursacht und wie du Sodbrennen aktiv vorbeugen kannst.

1. Sodbrennen - was hilft?

Dort, wo die Speiseröhre in den Magen mündet, befindet sich ein ringförmiger Muskel, der als unterer Speiseröhrenschließmuskel bezeichnet wird. Dieser Muskel fungiert als Ventil und soll verhindern, dass die Säure des Magens in die Speiseröhre fließt. Ein gesunder Schließmuskel sollte sich nur öffnen, wenn du z. B. schluckst oder rülpst. Leidest du an Sodbrennen, ist die Funktionen dieses Muskels beeinträchtigt. Wenn du z. B. viel Mineralwasser trinkst, baut sich Druck im Magen auf, sodass Säure durch die Öffnung gedrückt wird. Es gibt viele Lebensmittel und alltägliche Angewohnheiten, die zu Sodbrennen führen können. Zum Glück gibt es daher auch viele Maßnahmen, die du treffen kannst, um Sodbrennen zu bekämpfen und vorzubeugen. Mit diesen Tipps kannst du deinem Sodbrennen ein Ende bereiten!

Achte darauf, wie viel du isst

Die Wahl der Lebensmittel spielt eine wichtige Rolle, doch als grundlegende Faustregel gilt: Vermeide es, große Mahlzeiten schnell herunterzuschlingen, sondern lass dir Zeit beim Essen. Bei den meisten Menschen macht sich Sodbrennen nach dem Verzehr großer Mahlzeiten bemerkbar[1] und außerdem können diese auch bereits bestehendes Sodbrennen verschlimmern.[2]

Achte darauf, wann du isst

Menschen, die an Sodbrennen leiden, sollten drei Stunden vor dem Einschlafen nichts mehr essen. Das Essen kurz vor dem Schlafengehen führt zu stärkeren Refluxbeschwerden.[3]

Achte darauf, was du isst

Wenn du an Sodbrennen leidest, gibt es bestimmte Lebensmittel, die du unbedingt vermeiden solltest. Hierzu zählen vor allem säurehaltige Lebensmittel oder Lebensmittel, die Wirkstoffe enthalten, die die Magensäureproduktion anregen. Hierzu zählen:

  • Kohlensäurehaltige Getränke (Mineralwasser, Cola, Limonaden etc.)[4]
  • Säurehaltige Säfte (z. B. Orangen-, Ananas- oder Grapefruitsaft)
  • Säurehaltige Lebensmittel (Tomaten, Ananas und alle Zitrusfrüchte)
  • Übermäßiger Verzehr von Lebensmitteln mit sehr hohem Fettgehalt und vor allem frittierte Mahlzeiten
  • Koffein: Wenn du dennoch auf deinen Kaffee morgens nicht verzichten willst, könntest du auf Espresso umsteigen. Er wird länger geröstet, wodurch weniger Kaffeesäure entsteht und er stattdessen mehr Bitterstoffe enthält. Dennoch entspannt das darin enthaltene Koffein eventuell den Schließmuskel.
  • Schokolade: Kakao führt oft zu Serotoninschüben (also Glücksgefühlen). Dieser Anstieg kann dazu führen, dass sich der Schließmuskel deiner Speiseröhre entspannt. Zudem kann Kakao Koffein enthalten.[5]
Essen bei Sodbrennen

Weitere Tipps für Ernährung gegen Sodbrennen:

  • Wasser und Tee gegen Sodbrennen: Als Durstlöscher solltest du am besten nur auf stilles Wasser oder ungesüßte Tees zurückgreifen.
  • Milde Obstsorten, die wenig Säure enthalten, wie z. B. Bananen, Mangos, Avocados, Pfirsiche oder Weintrauben sind besonders empfehlenswert.
  • Alle Kräuter, außer Minzearten, kannst du bedenkenlos konsumieren. Sie helfen auch, deine begrenzte Auswahl an Gerichten ordentlich aufzupeppen, ohne das Sodbrennen zu verschlimmern.

5. Verzichte auf Alkohol bis das Sodbrennen vorbei ist

Alkoholkonsum erhöht die Intensität von Reflux und Sodbrennen. Selbst moderater Alkoholkonsum kann Sodbrennen verursachen. Daher solltest du Alkohol vermeiden und insbesondere auf alkoholische, kohlensäurehaltige Getränke wie Sekt oder Bier verzichten.[7]

6. Kaue Kaugummi

Kaugummi ist ein teilweise wirksames Hausmittel gegen Sodbrennen. Auch wenn er nicht verhindern kann, dass Magensäure in die Speiseröhre fließt, kann er deine Beschwerden lindern, indem er den Säuregehalt in der Speiseröhre reduziert. Zudem fördert er die Speichelproduktion, was bei Sodbrennen besonders hilfreich ist. Geheimtipp: Kaufe Kaugummi, der Bikarbonat enthält. Bikarbonat ist sehr basisch und kann somit den pH-Wert deines Körpers ausgleichen.[8]

7. Achte darauf wie du schläfst

Hebe das Kopfende deines Bettes an

Viele Menschen sind in der Nacht während des Schlafens von Sodbrennen betroffen. Das beeinträchtigt die Schlafqualität und erschwert das Einschlafen. Überlege dir in diesem Falle, ein höheres Kissen zu besorgen, oder den Lattenrost deines Bettes etwas zu krümmen.[9]

Wenn du Seitenschläfer bist, schlafe auf der linken Seite

Es ist erwiesen, dass das Schlafen auf der rechten Seite den nächtlichen Säurereflux verschlimmern kann. Deine Speiseröhre mündet in die rechte Seite deines Magens. Wenn du also auf der rechten Seite liegst, bedeckt der Spiegel der Magensäure den unteren Speiseröhrenschließmuskel. Dies erhöht das Risiko von Säurereflux während des Schlafens.

2. Tipps zum Vorbeugen von Sodbrennen

Die oben erwähnten Maßnahmen treffen auch zur Prävention von Sodbrennen zu. Obwohl es dir ggf. leicht fällt deine Essenszeiten und Schlafgewohnheiten dementsprechend anzupassen, möchtest du wahrscheinlich nicht für den Rest deines Lebens auf Tomaten oder Zitrusfrüchte verzichten. Wenn du bereits mehrfach von Sodbrennen betroffen warst, kann es daher besonders hilfreich sein, dass du darauf achtest, welche Lebensmittel du gegessen hast und wie du dich danach gefühlt hast. So kannst du eventuell bestimmte Auslöser identifizieren, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Wenn du starkes Übergewicht hast, hilft ein Gewichtsverlust um den Druck im Magen und somit die Belastung auf den unteren Schließmuskel der Speiseröhre zu reduzieren.

3. Ursachen von Sodbrennen

Sodbrennen ist ein Hauptsymptom von GERD (gastroösophageale Refluxkrankheit) und wird durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verursacht. Alle Risikofaktoren und Ursachen von Sodbrennen erhöhen entweder die Produktion von Magensäure und/oder sie verursachen strukturelle Veränderungen (Entspannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels), die dazu führen, dass Magensäure leichter in die Speiseröhre fließen kann.

Neben den bereits oben erwähnten Nahrungsmitteln gibt es auch diverse rezeptfreie Medikamente, die Sodbrennen auslösen können. Hierzu zählen vor allem Ibuprofen, Aspirin und Naproxen. Die folgende Zustände und Angewohnheiten sind ebenfalls erwiesene Risikofaktoren für Sodbrennen:

  • Rauchen kann die Funktion des unteren Speiseröhrenschließmuskels beeinträchtigen, wodurch Säure in die Speiseröhre zurückfließen kann.[10]
  • Eine Schwangerschaft kann zu einem erhöhten Druck im Bauchraum führen und die Funktion des Schließmuskels beeinträchtigen.
  • Auf die gleiche Art und Weise kann auch Adipositas (Fettleibigkeit) zu erhöhtem Druck im Bauchbereich führen und somit Sodbrennen verursachen.
  • Neben GERD ist Sodbrennen auch ein Symptom für weitere primäre Erkrankungen der Speiseröhre, wie zum Beispiel Sakoidose und Sklerodermie.
  • Eine Hiatushernie, bei der ein Teil des Bauches im Brustkorb statt im Bauchraum liegt, kann die Funktionsweise des unteren Schließmuskels der Speiseröhre beeinträchtigen und ist ein Risikofaktor für einen Säurereflux und somit Sodbrennen. Die Hiatushernie an sich verursacht keine Symptome. Erst wenn der Schließmuskel versagt, entsteht Sodbrennen.[11]

4. Wie äußert sich Sodbrennen?

Der Schmerz, der von Sodbrennen verursacht wird, wird meist als brennendes Gefühl hinter dem Brustbein empfunden. Oftmals kann der Schmerz des Sodbrennens mit dem Schmerz eines Herzinfarkts verwechselt werden.

Der Schmerz kann im unteren Brustkorb verbleiben oder in den hinteren Teil des Rachens ausstrahlen und dort einen sauren Geschmack verursachen. Wenn es in der Nähe des Kehlkopfes im Rachen einen Säurereflux gibt, kann er sogar Hustenanfälle oder Heiserkeit verursachen. Chronischer unbehandelter Reflux über längere Zeiträume kann so stark sein, dass die Säure den Zahnschmelz auf den Zähnen angreift und so Karies verursacht.

Auch wenn dich der Schmerz nicht besonders stört, solltest du Sodbrennen nie ignorieren:

Wenn Sodbrennen ignoriert wird, können wiederkehrende Reizungen und Entzündungen der Speiseröhre zu Geschwüren führen. Diese können schwere Blutungen verursachen. Der Reflux kann auch Zellen der Speiseröhre schädigen. Dies kann zu einer Erkrankung namens Barrett-Ösophagus führen. Barrett-Ösophagus wird stark mit einem erhöhten Risiko für Speiseröhrenkrebs assoziiert.[12]

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